

Der BMW Z3 Roadster
Der erste BMW aus Amerika
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Am 20. September 1995 lief der erste BMW Z3 vom Band der BMW US Manufacturing Company, LLC in Greer, South Carolina (USA). Markteinführung in Deutschland war jedoch erst im März 1996. Bereits 1994 gab es sechs Entwicklungs-Prototypen, die allerdings allesamt vernichtet wurden.
Der BMW Z3 Roadster war das erste BMW-Modell, das ausschließlich außerhalb Bayerns komplett gefertigt wurde. Aus diesem Grund wurde der Z3 auch speziell für das neue Werk in den USA entwickelt. So stammen über 60 % der verbauten Teile aus Nordamerika. BMW war damit auch der erste nicht amerikanische Automobilhersteller, der ein großes Produktionswerk auf amerikanischem Boden gebaut hat. Die gesamte Anzahl der produzierten BMW Z3 Modelle finden Sie im Menü unter Z3 Produktionszahlen.
Der BMW Z3 Roadster trägt die interne Bezeichnung E36/7 für die Z3 Roadster-Modelle und E36/7S für die Motorsport Roadster-Modelle. Die Produktion des Z3 Roadsters begann mit den Vierzylindermodellen Z3 Roadster 1.8 mit 115 PS und 1.9 mit 140 PS. Diese platzierte BMW in dem James-Bond-Film "GoldenEye". Erste Spekulationen, daß es auch mal einen Sechszylindermotor im BMW Z3 geben könnte, wurden von offizieller Seite verneint. Der Preis für den zweisitzigen Sportflitzer kann mit 43.700 DM (22.309 EUR) für die Basisversion 1.8 als durchaus erschwinglich bezeichnet werden. 1996 wurde dann doch die Produktpalette durch den Z3 Roadster 2.8 mit einem Reihensechszylinder und 192 PS erweitert, welcher u. a. an breiteren Kotflügeln hinten, Doppel-Endrohrblenden und zwei Begrenzungsleuchten in der Frontstoßstange zu erkennen ist. Ab Februar 1997 stand der Z3 2.8 bei den Händlern.
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Es fällt auf, daß nicht nur einfach der größere Motor implantiert wurde. So benötigt der Z3 2.8 beispielsweise eine größere Kühlluftöffnung in dem vorderen Stoßfänger. Auch die Kotflügel wurden um fast 50 mm verbreitert, um einer hinteren breiteren Spur von 67 mm Platz zu verschaffen. Hierbei entstand jedoch ein kleines Problem, welches für die Zulassung in Deutschland von besonderen Bedeutung war. Nun lag der Hauptscheinwerfer, der von vorne betrachtet in einem genau definierten Bereich angeordnet sein muß, zu weit innen. So mußten die weißen Begrenzungsleuchten an den vorderen Stoßfängerecken angebracht werden. In ähnlicher Form, jedoch in orangener Farbgebung, existierten bereits solche Positionsleuchten schon bei allen amerikanischen Z3 Modellen.
Ab Oktober 1998 bestückte BMW den Z3 Roadster 2.8 mit einem weiterentwickelten Motor "2.8 M52 TU" und 193 PS. Dieser Motor hatte zwar den gleichen Hubraum wie der "2.8 M52" mit 192 PS, ist aber nun mit zwei verstellbare Nockenwellen, "Doppel-VANOS" genannt, ausgestattet, so dass neben der Einlassventilsteuerung nun auch die Auslassventilsteuerung der Drehzahl und den Lastverhältnissen angepasst werden konnte. Diese Maßnahme brachte einen verbesserten Drehmomentverlauf bei bereits geringerer Drehzahl sowie gut 1 PS mehr Leistung. Weiter wurde der Benzinverbrauch verringert, durch motornahe Katalysatoren und motorinterne Modifizierungen bessere Abgaswerte erhalten sowie gegenüber dem 2.8 M52 keine Zylinderlaufbuchsen mehr verwendet.
Der Z3 mit M Power
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Bereits im März 1996 wurde eine Konzeptstudie auf dem Automobilsalon in Genf gezeigt, die ein gewisses Aufsehen erregte. Es war eine Variante des Z3 Roadsters, die von der M GmbH, ein Tochterunternehmen von BMW, ausgestellt wurde. Ein Jahr später startete dann der Z3 M Roadster mit einem großen Live-Event in Andalusien mit dem aus dem BMW M3 der E36-Baureihe bekannten 3.2-Liter-Sechszylinder-Motor und 236 kW bzw. 321 PS. Neben einigen technischen Änderungen an Motor, Fahrwerk, Auspuffanlage, Elektrik und Karosserie brachte der "M Roadster", so die offizielle Verkaufsbezeichnung, auch einige neue optische Details mit sich. Die ovalen Spiegel, die Heckklappe und der Frontspoiler wurden verändert. Das Design der Mittelkonsole wurde überarbeitet und es wurden zusätzliche analoge Rundinstrumente integriert.
Zeitgleich mit dem Z3 2.8 kam der M Roadster in den Handel. Mit 120 kg leichteren Gesamtgewicht als der damalige BMW M3 verhalf der enorme Hochleistungsmotor "S50 B32" mit einer Literleistung von über 100 PS und einem Leistungsgewicht von 4,4 kg pro PS dem M Roadster zu Fahrleistungen, die bisher nur Supersportwagen vorbehalten waren. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolviert der M Roadster in 5,4 s, die Beschleunigung von 80 auf 120 km/h im vierten Gang sogar in nur 5,3 s.
Für das US-Modell des M Roadsters "S52 B32" gilt zuvor genanntes nur bedingt. Zur Einführung des M Roadster-Modells in den Vereinigten Staaten stellte man sich schon die Frage, ob man so viel ungezähmte Leistung ohne Traktionsregelung auf die Kunden und Straße loslassen konnte? Dann war da ja auch noch eine schärfere Abgasnorm. Daher wurde aus dem US-Modell des M Roadsters eine Mischung aus "S50" und "M52", wobei der Zylinderblock und Zylinderkopf vom "Einzel-VANOS-M52" angepasst wurde auf 3.2 Liter mit 243 PS oder 240 hp. Weiter bekam der "S52" eine Traktionsregelung "ASC+T" sowie einen hydraulischen Ventilspielausgleich. Im Design und in der Ausstattung stand jedoch der "S52" dem ECE-Modell "S50" in Nichts nach. Der 3.2 Liter-Motor "S54 B32" der dritten Generation für die US M Roadster-Modelle war dann wieder weitgehent äquivalent zu den ECE-Modellen mit einer etwas verringerten Leistung von 320 PS bzw. 315 hp.
Die Modellpflege
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Mit der Modellpflege (Facelift) bot BMW auch eine neue Motorengeneration ab April 1999 an. Erstmals bekam der Z3 Roadster einen 2.0 Liter "kleinen" Sechszylinder mit 150 PS. Die Produktion des stärkeren Vierzylindermotors mit 140 PS und Vierventiltechnik wurde eingestellt. Der kleine Vierzylindermotor "M43 TU OL" mit 1.9 Liter Hubraum und mittlerweile 118 PS bleibt weiter das Einstiegsmodell. Diese Motorisierung "1.9 M43 TU OL" gab es bereits ab Januar 1998 im Vor-Facelift Modell Z3 1.8 mit schmalem Heck. Im Laufe der Zeit veränderte BMW die Modellbezeichnungen sowie die Modellpalette. So ersetzte die Modellbezeichnung des Einstiegmodelles 1.9i die Bezeichnung 1.8, im Juni 2000 der Z3 Roadster 3.0i "M54" den Z3 Roadster 2.8 "M52 TU" und im Oktober des gleichen Jahres der nur in Europa angebotene Z3 Roadster 2.2i "M54" das Modell mit dem 2-Liter-Motor. Für den nordamerikanischen Markt wurde ein Z3 Roadster 2.3 mit 125 kW bzw. 170 PS (168 hp) angeboten. Dieser Motor war ebenfalls in der 3er E36-Reihe im 323i verbaut und hatte 2.5 l mit 2494 cm³ Hubraum. Aus diesem wurde der 2.5i "M54" mit 186 PS (184 hp). Für die Benelux-Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg wurden die Modelle Z3 Roadster 1.9i und Z3 Roadster 2.2i mit einer verringerten Motorleistung von "116 PS" und "163 PS" angeboten. Weiter wurden geringfügig zeitverzögert auch die Rechtslenker Modelle für den europäischen, den asiatischen und den afrikanischen Raum produziert.
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Am Heck wurden Rückleuchten mit einer geschwungenen Abschlußkante zur Fahrzeugmitte hin in L-Form eingeführt. Die Kotflügel bekamen kleine Höcker aufgesetzt, um das Heck stärker zu betonen. Es gibt nun auch nur noch eine "Breite" für den BMW Z3, auch die Vierzylindermodelle haben jetzt die breiteren hinteren Kotflügel der ehemaligen Sechszylindermodelle, was nun auch die Mischbereifung 225/245 R 17 zulässt. Der M Roadster wurde im Heckbereich der Karosserie nicht verändert. Das neue Modell ist hier äußerlich nur an den Chromringen um die Scheinwerfer zu erkennen, die auch bei allen anderen Z3 Modellen eingeführt wurden. Im Innenraum wurden die Instrumente der Mittelkonsole in Rundinstrumente verändert und das Verdeck erhielt ein zusätzliches Innenverdeck. Weiter wurden im Innenraum wertigere Materialien verwendet, z.B. anderes Leder und der verbesserten Oberfläche der Kuststoffabdeckungen. Auch die früher sehr begehrten Chromringe um Tacho und Drehzahlmesser im Instrumentenkombi sind nun serienmäßig bei allen Z3 Modellen vorhanden. Seit diesem Baujahr gibt es keine versionsbedingten optischen Unterschiede mehr.
Auch der M Roadster "S50" bekam ab Ende 2000 eine neue Motorisierung, den 3.2 Liter-Motor "S54" mit 3246 cm³ der dritten Generation des BMW M3 E46. Für den M Roadster mußte dieses Kraftpaket, das im M3 sage und schreibe 343 PS leistet, auf 325 PS gedrosselt werden. Im Vergleich zur bisherigen Motorisierung des M Roadsters fällt die andere Motorcharakteristik des neuen Aggregats auf. Das maximales Drehmoment steht erst bei 4900 U/min statt 3250 U/min und die maximale Leistung steht erst bei 7900 U/min statt 7400 U/min zur Verfügung. Dafür liegt die maximale Drehzahl dieses Wunderwerks der Hochdrehzahltechnologie bei über 8000 U/min.
Edition- und Sondermodelle
In Laufe des Produktionszeitraumes gab es immer wieder Edition- und Sondermodelle.
Diese sind:*
• 1995: Z3 Roadster "James Bond Edition"
• 1997: Z3 Roadster "Sun Down"
• 1998: Z3 Roadster "Dakar Yellow 2.8 Exclusive Editions"
• 1999: Z3 Roadster "American style", "Bella macchina", "British traditional", "Fidschi", "Orinoco"
• 2001: Z3 Roadster "Estoril", "Imola", "Kyalami", "San Remo"
Freitag, der 5. Juli 2002. Ein eher trauriger Tag für alle BMW Z3-Fans.
An diesem Tag lief der allerletzte Z3 vom Produktionsband. Dieses besondere Exemplar ist heute im Besitz der "Mobilen Tradition" in München, der historischen Autosammlung von BMW. Mit 279.273 produzierten Fahrzeugen ist der Z3 Roadster ein wahrhaft erfolgreiches Modell für den bayerischen Automobilkonzern.
In der unteren Tabelle finden Sie eine Gegenüberstellung der Bezeichnungen aller BMW Z3 Roadster Modelle im BMW Ersatzteilkatalog ETK und in unseren Systemen:
Alle BMW Z3 Roadster Modelle

* Die Angaben mit Sternchen sind nicht gesichert. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
